Rechtsformvergleich: Ist für Sie eine UG oder ein Einzelunternehmen die bessere Wahl?

Wollen Sie Ihr eigenes Unternehmen auf die Beine stellen? Dann sollten Sie sich unbedingt ausführlich Gedanken dazu machen, welche Rechtsform Sie sich geben wollen. Zur Wahl stehen gewerbliche Einzelunternehmen, UG, GmbH, GbR und – abhängig von der Tätigkeit – der Freiberufler. Welche Vor- und Nachteile eine UG hat und wann es besser ist, ein Einzelunternehmen zu gründen, stellen wir Ihnen in diesem Beitrag vor.

Was sind die Vorteile einer UG?

Die Abkürzung UG steht für Unternehmergesellschaft. Dabei handelt es sich um eine Unterform der GmbH, nur einfacher. Seit ihrer Einführung im Jahr 2008 erfreut sich die UG zunehmender Beliebtheit. Und das hängt vor allem mit ihren zahlreichen Vorteilen zusammen:

  • Das Startkapital beträgt nur 1 Euro.
  • Es gibt ein vereinfachtes Gründungsverfahren mit vorgegebenem Musterprotokoll, Gesellschaftsvertrag, Geschäftsführerbestellung und Gesellschafterliste. Das spart Zeit und Gebühren.
  • Die Haftung ist auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt. Das persönliche Privatvermögen bleibt hier grundsätzlich außen vor.
  • Kapitalgeber investieren oft lieber in Kapitalgesellschaften als in Einzelunternehmen.

Das Einzelunternehmen kann unter Umständen sinnvoller sein

Für Existenzgründer ist die UG deshalb durchaus interessant. Aber auch das Einzelunternehmen kann punkten und das liegt an den teils gewichtigen Nachteilen, die eine UG hat:

  • Die UG braucht über das Startkapital von 1 Euro hinaus dringend weiteres Kapital, sonst wäre sie schon mit der ersten Ausgabe insolvent. Bei der UG besteht also gerade am Anfang die Gefahr, dass es schnell zur Zahlungsunfähigkeit kommt.
  • An weiteres Kapital zu kommen, gestaltet sich bei einem sehr niedrigen Stammkapital schwierig. Insbesondere für die Aufnahme von Krediten werden die allermeisten Kreditgeber Sicherheiten fordern – und das kann auch das private Häuschen der Familie sein oder ein Grundstück, das sich im Familienbesitz befindet. Gerät die UG in finanzielle Schwierigkeiten, kann damit trotz der Haftungsbeschränkung das private Vermögen betroffen sein. Letztendlich wird man sich in vielen Fällen auch mit einer UG nicht ganz von der persönlichen Haftung befreien können – obwohl man das mit dieser Rechtsform ja gerade angestrebt hat.
  • Auch für andere Geldgeber ist das Investieren in eine UG wegen des geringen Stammkapitals und der damit verbundenen geringen Sicherheiten häufig zu riskant und damit uninteressant.
  • Eine UG darf – anders als der Einzelunternehmer – nicht frei über die Gewinne verfügen. Sie muss mit 25 % des Gewinns zwingend Rücklagen bilden, bis das Stammkapital auf 25.000 Euro erhöht wird.
  • Auch können die Gewinne nicht einfach entnommen werden, sondern müssen durch Gesellschafterbeschluss umständlich ausgeschüttet werden.
  • Während ein Einzelunternehmer seinen Gewinn oft ganz einfach mit der Einnahmen-Überschuss-Rechnung ermittelt, muss eine UG eine aufwändige Bilanz erstellen. Dazu kommen dann noch eine Körperschaftsteuererklärung, eine Gewerbesteuererklärung und eine Umsatzsteuererklärung.

Fazit

Einzelunternehmer haben weniger bürokratischen Aufwand bei der Gründung und beim laufenden Betrieb. Die steuerlichen Pflichten sind überschaubar, sie müssen keine Bilanz führen und über die Gewinne kann frei verfügt werden. Für viele Existenzgründer ist deshalb das Einzelunternehmen die bessere Alternative.

Eine UG lohnt sich vor allem dann, wenn Sie in einigen Jahren eine GmbH gründen wollen. Ist das für eine GmbH vorgeschriebene Stammkapital von 25.000 Euro eingezahlt, ist der Übergang von der UG zur GmbH problemlos und mit geringem Aufwand möglich.

Welche Rechtsform tatsächlich die bessere Wahl ist, ist natürlich vom jeweiligen Einzelfall abhängig. Bevor Sie sich für eine Unternehmensform entscheiden, sollten Sie sich deshalb unbedingt individuell beraten lassen.

Von Fall zu Fall: Mit einem Orientierungsgespräch bringen wir Ihr Gründungsvorhaben auf den richtigen Weg

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